Moinsen zusammen,
es gibt Annehmlichkeiten, die man gar nicht mehr zu schätzen weiß, wenn man sie jeden Tag hat oder haben könnte. Meine gerade vollzogene Annehmlichkeit habe ich sehr genossen, denn das letzte Mal das ich so etwas geboten bekam war am 10.01.2010 in der Schweiz, als mich erst der Schnee von oben, dann der Schneematsch und zu guter letzt der Schneeregen ziemlich geärgert haben. Ich hatte ein Hotelzimmer am Lago Magiore mit einer Badewanne. Richtig; eine richtige Badewanne. Und einer solchen bin ich gerade ziemlich aufgeweicht entstiegen, HERRLICH!!!!!
Möglich gemacht hat es der Besuch bei Kalles Hotel in Ollantaytambo in der Nähe von Machu Picchu. Bei der Hochzeit hatte ich das schöne Häuschen nur im Rohabau gesehen, aber jetzt …. liege ich auf einem riesen Bett und das Zimmer kann man durchaus als Suite bezeichen.
Aber das habe ich mir auch redlich verdient. In den letzten Tagen habe ich es richtig abgekriegt. Warum immer mir so etwas passiert weiß ich nicht. Aber ich wachse ja mit meinen Herausforderungen.
Von Salta aus ging es mit Elena hinten drauf erst einmal gleich flotte 1500m höher auf knappe 3300m und siehe da, es hing eine Regenwolke im Weg. Bei 14 Grad nicht sehr angenehm. Mein Ofen läuft in der Höhe eh nicht gut und so mußte ich in einem unaussprechlichen Kaff auf einer modder Strasse im Regen Zündkerzen wechseln. Zum Hostel hat es dann noch gereicht und dort ging das gleiche nochmal los inklusuve Vergaser zerlegen, um die Bedüsung abzumagern. Mein Töff ist mir immer versoffen.
Am nächsten Morgen ging es dann endlich zur Bolivianischen Grenze, bei Sonnenschein und angenehmen 12 Grad. Die Grenze war ein Witz und auf der anderen Seite das nette Örtchen Villazon. Hier trudelte auch wieder Alejandro aus Kolumbien auf seiner Suzuki ein. Und weil von hier eine Bahn nach Uyuni an die Salar fahren sollte, wollten wir da natürlich mit. Gesagt getan. Morgens um 5 Aufstehen um Tickets zu kaufen, war schon klasse. Aber 5 Stunden später standen wir stolz mit unseren Tickets in der Hand bei den Moppeds, die verladen werden sollten. Nur plötzlich wollten die Herren nicht mehr. Es half nix. Das bolivanische Rechtsgeschäft wurde rückabgewickelt und eie Stunde später saßen wir wieder auf den Töffs und auf dem Weg nach Uyuni.
Auf 3850m war wieder Zündkerzenwechsel angesagt. Starten konnte ich nur mit anrollen lassen. Drehzahl braucht der Mensch!!!! Die Landschaft bei Sonnenschein war wieder atemberaubend. Über Uyuni und Potosi schafften wir es dann nach La Paz, natürlich auch nur mit Zündkerzenwechsel auf einer dreispurigen Einfallsstraße auch 4090m Höhe. Dabei kommt man ganz schön aus der Puste.
Ein wenig shoppen. Es gab neue chinesische Blackberrys für Elena und mich, eine herrlichen halsberecherischen Abfahrt auf Mountainbikes auf der Straße des Todes in die Yungas, und nach einem herrlichen Kater ging es für mich und Alejandro weiter nach Cusco. Elena mußte leider absteigen und ihren vergessenen Reisepass in Uyuni wieder abholen 🙂
Dieses Grinsen verging mir nun aber am gestrigen Tag. Vor zwei Tagen wollte ich eigentlich schon nach Ollantaytambo fahren, aber der Ofen wollte nicht. Zündkerzenwechseln, Vergaser zerlegen, ….. sie wollte nicht auf Touren kommen und ich blieb am Hausberg des Hostels schon hängen. Heute habe ich nun Cusco endlich verlassen und zwar ohne Luftfilter, weil da läuft sie einigermaßen. Oben auf dem Berg gab es dann eine Damennylonsocke über dem Ansaugstutzen des Vergasers. ICh muß ja nicht allen Dreck wegschnüffeln. Nebenei habe ich noch meiner Kreditkarte im Geldautomaten vergessen.
Vor einem solchem kann mal lange stehen und kommt trotzdem nicht dran. Auch der Gang zur zuständigen Bank hilft da wenig, wenn der Automaten Service ausgesourct ist und die Bank selber nicht dran kommt. Dafür zerstört die Servicegesellschaft auch alle Karten aus dem Automaten, damit kein Schindluder getrieben werden kann.
Hilfsbereiter ist da schon Yamaha Peru. Ohne anwesend zu sein besorgen sie mir neue Luftfilter für 42$ das Stück. (Kotz = doppelter Preis als im Zubehör) Damit das aber auch nicht erst in 25 Tage in Lima eintrifft sondern in acht Tage darf ich noch einmal 120$ für Expressversand ausgeben. Ist aber auch genau der Preis den DHL verlangt(2x Kotz). Aber wenn ich dann schon in Lima bin, kann ich zumindest auch gleich meiner Notfallkreditkarte bei der Deutschen Botschaft abholen, die sicher auch noch ein Gebühr habn möchten. Zumindest kann ich dann damit die Rechnung bei Yamaha bezahlen.
Dementsprechend habe ich die letzten Tage das Nachtleben in Cusco genossen. Auf die paar mehr Soles für Cocktails kommt es jetzt auch nicht mehr an.
Etwas schönes ist mir dann aber doch noch wiedefahren. Ein alter Schulkollege ist jetzt Seemann und fährt immer über Kolumbien nach Panama. Fragen kostet nix und schwubs war die Antwort von Timo da. Vier Tage von Beunaventura durch den Panamakanal nach Colon in Panama darf der kleine Jan mit großer Wahrscheinlichkeit mitfahren. Jetzt brauche ich nur noch eine Tigerente, um sie hinter dem Motorrad hinterher zu ziehen.
In den nächsten Tagen werde ich dann mal wieder am Motorrad schrauben, Videos konvertieren, entspannen und mal sehen wie es so weitergeht.
Bilder der Reise gibt es jetzt hier, falls es wieder mit dem Regen in Deutschland anfängt 😉 :
Südamerika:
http://www.facebook.com/album.php?aid=37928&id=100000952983487&l=af4e95b8d6
Afrika 1:
Afrika 2:
http://www.facebook.com/album.php?aid=28562&id=100000952983487&l=7a6f4da9e5
So bis die Tage denn. Muss gleich mal in den Ort schwoffen gehen.
Jan